Der Fortschritt bei der Reinzucht von Hefe wird momentan anhand von Labormessungen beurteilt. Insbesondere die Anzahldichte von Hefezellen wird dabei ein- oder mehrmals täglich in Extrakten gemessen; der Wert wird verwendet, um das Prozessende zu definieren. Die Auswertungen im Labor sind aufwändig – es ist erstrebenswert deren Anzahl zu reduzieren.

Um dieses Ziel zu erreichen, kontrolliert und beobachtet die Steinecker GmbH in einer Versuchsanlage und -reihe kontinuierlich viele Größen mittels Sensoren, wie z.B. den CO2- oder Alkoholgehalt. In der Abschlussarbeit geht es um die Auswertung dieser Daten und u.a. um die Beantwortung der folgenden Fragen:

• Recherche (Einarbeitung):
  • Wie läuft ein Propagationsprozess ab? Was sind Einflussfaktoren?
  • Mit welcher Rate und Genauigkeit werden Daten aufgenommen? 
  • Welche Systeme kommen zur Datenerfassung, -auswertung und -speicherung momentan zum Einsatz?
  • Welche Größen sind Messgrößen / Outputs (Beispiel Alkoholgehalt)? Wie sieht das erwartete Verhalten der Outputs über die Zeit aus? 
• Analyse und Interpretation der Datensätze:
  • Wie lassen sich die Datensätze sinnvoll und strukturiert ablegen? Die Nutzbarkeit der Daten stellt hierbei eine zentrale Anforderung dar.
  • Wie lassen sich die einzelnen Datensätze statistisch beschreiben? Gibt es Auffälligkeiten? Stimmen die Outputverläufe mit der Erwartung überein?
  • Wie lassen sich die Datensätze der gesamten Versuchsreihen kombinieren? 
  • Welchen Einfluss zeigen die Prozessparameter auf die Outputs? Passt die Versuchsabdeckung? Lässt der aktuelle Versuchsplan (Stichwort „Negativ-Sudoku“) eindeutige Schlüsse zu?
• Vergleich mit Laborwerten:
  • Lassen sich mit den Sensorwerten die gleichen Aussagen zum Prozessfortschritt treffen wie mit den Laborwerten?
  • Inwieweit könnte dadurch die Anzahl der Labormessungen verringert werden? 
  • Welche Aussagen lassen sich durch die Daten über die Laborwerte hinaus treffen?

Die gewonnenen Erkenntnisse sind der zentrale Interessensgegenstand der Abschlussarbeit.